Baja California

Der Anreisetag: Nach der Ankunft in Los Angeles und Erledigung der Zoll- und Einreiseformalitäten wirst du von unserem Reisebegleiter empfangen. Anschließend erfolgt der Transfer zum Hotel und Bezug der Hotelzimmer. Der Rest des Tages steht zur freien Verfügung und kann zum Erkunden oder einfach Entspannen nach dem langen Flug genutzt werden.

Der Vormittag fackelt nicht lange mit dem ersten Highlight: Auf geht´s zum Motorradvermieter! Nach der Übernahme der Motorräder ist der beste Ort, um sich an ein neues Bike zu gewöhnen, natürlich die Straße! Deshalb starten wir auch gleich mit der ersten Etappe und diese führt uns entlang der schönsten Strände südlich von Los Angeles. Orange County, Sunset Beach, Huntington Beach, Newport Beach und Laguna Beach…ein Traumstrand nach dem anderen. Nach einem kurzen Stück auf dem Highway erreichen wir unser Tagesziel San Diego. Die aufgrund des angenehmen Klimas auch gern „America’s Finest City“ genannte Millionenstadt bietet quirliges Stadtleben und natürlich noch mehr allerfeinste Strände. Den perfekten Soundtrack für diesen Ort kann daher nur eine Band bieten: Die Beach Boys. Du wirst hier also vermutlich nicht der erste sein, der „Surfin’ USA“ pfeifend an der Strandpromenade entlang schlendert.

Viva la Mexico! In der Nähe von Tijuana fahren wir über die Grenze und stellen schnell fest: Die einmalige Natur ist grenzenlos! Denn die wunderschöne Küste bietet auch auf der mexikanischen Seite weiterhin malerische Strandabschnitte und atemberaubende Ausblicke auf den Pazifik. Wir gewöhnen uns langsam an die relaxte Atmosphäre und lassen es ruhig angehen. In Ensenada angekommen, erwartet uns ein großes Angebot an einladenden Restaurants, Straßencafés und Bars entlang der Avenida Lopez Mateos.

Nachdem wir erst noch ein bisschen der Küstenstraße gefolgt sind, fahren wir heute erstmals in das Landesinnere der Baja California. Und je weiter wir dahin vordringen, desto typischer werden Landschaft und Vegetation. Kakteen, soweit das Auge reicht! Die Fahrt durch die Vizcaino-Wüste wird zu einem Erlebnis. Die derbe Wüstenlandschaft mit ihren irren Felsformationen auf dem Bike zu durchfahren ist schon etwas Besonderes! Wir übernachten in Cataviña und hier wird uns erstmals so richtig bewusst, wie die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Denn in Cataviña gibt es gerade mal ein Hotel, einen Mechaniker und eine Gaststätte. Perfekt, um nach so einer langen Tour abzuschalten und die Ruhe zu genießen.

Weiter geht die wilde Fahrt… Heute fahren wir rauf und runter durch eine vulkanisch geprägte Landschaft, gespickt mit den vielen für die Gegend so charakteristischen Kakteen. Den einen oder anderen 1.000 Meter hohen Gipfel werden wir heute erklimmen und dabei zahlreiche erloschene Kegelvulkane passieren. Diese Gegend zu beschreiben, ist nahezu unmöglich. Man muss sie einfach selbst erleben! Tagesziel ist das französisch geprägte ehemalige Bergbau-Städtchen Santa Rosalía am Kalifornischen Golf. Santa Rosalías Altstadt ist schachbrett­förmig angelegt und von eigenem Charme mit Zeugnissen aus der Vergangenheit. Sehenswert ist die Kirche Santa Barbara de Santa Rosalía und die seit 1901 betriebene ehemalige französische Bäckerei (Panadería El Boleo).

Seit Menschengedenken hatten Vulkane schon immer eine magische Ausstrahlung, so auch hier! Vielleicht, weil mit einem Besuch auch immer ein bisschen Nervenkitzel verbunden ist. Die gute Nachricht daher vorab: Nichts deutet aktuell darauf hin, dass einer der Vulkane aus dem Komplex „Tres Vírgenes“ in naher Zeit ausbrechen könnte. Doch die Spuren der letzten Eruptionen sind überall sichtbar. El Vírgen ist der jüngste der drei Vulkane und bei weitem auch der auffälligste. Er wird meistens "Las Tres Vírgenes" genannt. Wir fahren den Teufels Grad herab, eine reizvolle Strecke mit 7 Meilen Spitzkehren, die uns zur Cortez-See führen. Und die ist wirklich beeindruckend! Tiefblaues Wasser, einsame Strände und vulkanische Inseln machen diesen Abschnitt an der Bahia Conception zu einem absoluten Highlight auf unserer Tour! Natürlich genießen wir unsere Zeit hier ausgiebig, um so viel wie möglich von diesen traumhaften Eindrücken mitzunehmen, bevor es weitergeht zu unserem Tagesziel Loreto.

Kein Tag wie der andere. Auch heute zeigt sich die Baja California von einer neuen und aufregenden Seite. Am Sierra de la Giganta-Gebirges entlang fahren wir hoch bis auf Gipfelhöhe. Der höchste Punkt ist der Cerro de la Giganta und liegt 1.176 m über dem Meeresspiegel und um uns herum ragen die riesigen Kakteen auf den kargen Hügeln in den strahlend blauen Himmel. Immer wieder durchziehen kleine Canyons mit trockenen Flussläufen die Berge und in Meeresnähe haben sich zahlreiche Buchten in die kantigen Berge gefressen. Durch das Santo Domingo-Tal gelangen wir dann in eine große Lagune, die den Blick auf La Paz freigibt, unser letztes Etappenziel für heute. La Paz ist die Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates Baja California Sur und die Einwohnerzahl ist in den letzten 20 Jahren stark auf inzwischen rund 215.000 Einwohner gestiegen. Aus gutem Grund: La Paz ist zu einem wichtigen Wirtschaftszentrum geworden, mit guten Arbeitsmöglichkeiten und deutlich besseren Verdienstmöglichkeiten als im restlichen Land. Gut für die Natur: Der Tourismus wird behutsam und ökologisch vorangetrieben.

Unsere heutige Tour fällt kürzer aus, denn es gibt etwas zu genießen: Entlang der Küste geht es runter zum südlichsten Punkt der Halbinsel, dem „Land’s End“ in Cabo San Lucas. Hier zeigt sich die Baja von ihrer allerschönsten Seite. Die Gegend ist gespickt mit den schönsten Stränden Mexikos. Genieß den Tag, lass die Seele baumeln und nutze die Zeit zum Baden oder erkunde die idyllische Gegend. Das Wahrzeichen von San Lucas ist der 62 Meter hohe Felsen El Arco. Bei Ebbe kannst du ihn durch einen Strandspaziergang von der nahegelegenen Playa del Amor sogar zu Fuß erreichen, bei Flut versinkt der ihn umgebende Sandstrand im Pazifik.

Ausgeruht und mit den wunderschönen Eindrücken des tiefsten Südens der Halbinsel im Herzen sagen wir „adiós“ und machen uns wieder auf den Weg Richtung Norden. Unser Ziel ist erneut La Paz, vorher steuern wir aber natürlich noch den Ort Todos Santos an. Direkt auf dem Nördlichen Wendekreis gelegen, ist dieser Ort vor allem durch seine unberührten Strände bekannt. In La Paz kannst du einmal mehr das einzigartige Stadtbild und den Kontrast aus blauem Wasser und rauen Klippen genießen!

Weiter geht’s Richtung Norden, heute auf dem Highway 1 nach San Antonio, Santa Rita, Ciudad Constitucion und Ciudad Insurgentes. Die Fahrt führt durch große Gebiete, in denen auf vielfältige Art und Weise Agrikultur betrieben wird. Wir fahren entlang der Felder, auf denen unter anderem Weizen, Zitrusfrüchte, Kichererbsen, Spargel, Baumwolle und verschiedene Gemüsesorten angebaut werden. Aber auch Molkereiprodukte von der Milch bis zum Joghurt werden in diesem Teil der Halbinsel hergestellt. Für die Nacht kehren wir dann in Loreto ein, dass bereits 1697 von den Jesuiten als Mission gegründet wurde und somit die erste und älteste spanische Siedlung in ganz Kalifornien ist.

Die Bikes lassen wir heute ausnahmsweise bis zum Nachmittag stehen, denn es geht mit dem Boot zur Insel Isla del Carmen (fakultativ)! Dort gibt es wunderschöne Strände die nicht nur zum Baden, sondern auch zum Schnorcheln einladen. Wenn dir fester Boden unter den Füßen lieber ist, kannst du natürlich den Tag auch ganz entspannt in Loreto verbringen. Von unserem Bootsausflug zurück steigen wir wieder um auf die Bikes und folgen dem Highway 1, um das kleine Örtchen Mulegé am Rande einer wunderschönen Oase anzusteuern. Zum Blühen gebracht wird diese traumhafte Oase vom Río de Santa Rosalía, der die gesamte Gegend mit Wasser versorgt und zu diesem reichen Pflanzenwachstum führt, bevor er in den Golf von Kalifornien mündet. Neben verschiedene Palmenarten, Bananen, Zitronen, Limonen, Apfelsinen und Mangos gedeihen hier sogar auch Gemüsesorten, die man aus Europa kennt, wie Blumenkohl, Spinat und Möhren. Am Abend erreichen wir dann unser Tagesziel: die alte Bergwerkstadt Santa Rosalía, die ihre Existenz Kupferfunden im 19. Jahrhundert verdankt.

Unser erstes Etappenziel heißt San Ignacio. Auch wenn vor allem in den Monaten Dezember bis Februar viele Wale in dieser Region zu beobachten sind, ergibt es durchaus Sinn, an einer Tour in der Laguna San Ignacio teilzunehmen (fakultativ), denn die Chancen stehen auch außerhalb dieser Monate gut, einen – oder mehrere – Meeresriesen zu entdecken! Die Beobachtung eines Wals aus direkter Nähe zählt eindeutig zu den beeindruckendsten Erlebnissen, die uns die Natur zu bieten hat. Und diese Begegnung zeigt uns, wie kostbar unsere Erde ist und führt uns hautnah vor Augen, wie wichtig es ist, sie in Zukunft besser zu behandeln. Gegen Abend erreichen wir Guerrero Negro im Biosphärenschutzgebiet der El Vizcaino Wüste. Ein sehr vielseitiges Stückchen Erde, das von Wüste, über Gebirge bis zu Lagunen und friedlichen Buchten alles enthält, was man sich von so einer Gegend wünscht.

Heute steht das Fahren im Vordergrund und dabei durchqueren wir einen Großteil des Tages einen der verlassensten Abschnitte der Halbinsel – die Vizcaino-Wüste. Eingerahmt wird die Wüste durch die Sierra Columbia zur linken und die Sierra Assamblea zur rechten. Hier fühlst du dich wie ein Entdecker, denn oftmals gibt es über viele Kilometer nicht einen Hinweis auf Siedlungen oder Zivilisation, Natur pur! Über den Highway 1 geht es weiter Richtung Catavina, an mehreren ausgetrockneten Seen vorbei, um am Ende des Tages bei El Rosario wieder die Küste zu erreichen. Kurz darauf kommen wir an unserem Tagesziel San Quintin an, wo wir den Abend am Strand ausklingen lassen können.

Langsam neigt sich unsere Reise dem Ende zu und darum lassen wir es heute einmal etwas ruhiger angehen. Ganz entspannt verlassen wir San Quintin und seine wunderschönen Strände und arbeiten uns langsam vor Richtung Ensenada. Um die Stadt herum befindet sich das - der Menge nach - bedeutendste Weinbaugebiet Mexikos. Die Stadt selbst ist ein bedeutender Seehafen und bietet neben dem steuerfreien Einkauf auch die Möglichkeit zur Sportfischerei. Absolutes Highlight für alle Musikfreunde: Der US-amerikanische Musikinstrumentenhersteller Fender betreibt in Ensenada einen Produktionsstandort für seine berühmten Stratocaster E-Gitarren.

Der letzte Tag hat es nun noch mal in sich! Zunächst überqueren wir die Grenze und fahren zurück in die USA. Dort geht es durch das Temecula Valley, das 1984 wieder als Weinbaugebiet anerkannt wurde, nachdem Mitte des 19. Jahrhunderts der Weinanbau dort wieder aufgegeben worden war. Im Anschluss passieren wir die Küste des Lake Elsinore und fahren über den kurvenreichen Ortega Highway durch das wunderschöne Panorama. Diese Strecke ist der krönende Abschluss für Bike Enthusiasten! Sollte uns das Wetter in die Quere kommen, weichen wir auf den Highway 1 aus und werden dort durch fantastische Ausblicke auf den Pazifik getröstet.

Der Tag des Rückflugs und Abschieds ist gekommen. Schweren Herzens lassen wir unsere Bikes und das wunderschöne Land zurück.

Hier trennen sich unsere Wege. Vorerst. Denn wir sind sicher, dass dich unsere Reise so begeistert hat, dass wir noch einmal gemeinsam auf den Bikes durch die Weiten Nordamerikas cruisen.